Garching schlüpft aus dem Atomei - Ein Projekt des P-Seminars des Werner-Heisenberg-Gymnasiums

Garching schlüpft aus dem Atomei

Ein Projekt des P-Seminars des Werner-Heisenberg-Gymnasiums



Garching unterm Hakenkreuz

Hochbrück mit Pension Lankes, im Hintergrund Munitionslager

In der Gemeinde Garching selbst gab es während des Zweiten Weltkriegs nur sehr wenige Zwangsarbeiter, die den ansässigen Bauern als Unterstützung auf dem Feld und Hof dienten. Einige Quellen belegen, dass Garching vor allem in der Zeit vor dem Zweiten Weltkrieg der NSDAP kritisch gegenüberstand. So wehrten sich die Garchinger Bürger gegen die "Flaggenpflicht" an nationalsozialistischen Feiertagen, aber auch gegen den Bau eines Parteihauses der NSDAP am heutigen Römerhof. Die Garchinger bekundeten klar, dass sie nur zwangsweise der Partei in den Zweiten Weltkrieg folgten und den Machenschaften der Partei nicht zustimmten.

Im heute zu Garching gehörenden Hochbrück befanden sich allerdings einige nationalsozialistische Einrichtungen.
Nach der Errichtung des Flugplatzes in Oberschleißheim siedelten sich mehrere nationalsozialistische Einrichtungen rund um diesen wichtigen Stützpunkt an. So wurde beispielsweise im Jahre 1934 im Stadtteil Garching Hochbrück das "SS Hilfswerk" gegründet, welches dem "NSDAP-Hilfswerk für Flüchtlinge und Hinterbliebene" angehörte. Dieses hatte im Volksmund nur den Namen "SS-Berufsschule" und bot österreichischen SS-und SA-Mitgliedern eine Umschulung und die Integration in die deutsche SS an. Im Jahr 1937 wurde die "Schule" auf Anordnung Himmlers zu einer Plantage für Heilkräuter umgewandelt, um im Bereich der Landwirtschaft die Autarkie Deutschlands zu stärken und das Land unabhängiger zu machen. Angebaut wurden die Kräuter von KZ-Häftlingen aus Dachau. Auch heute noch ist der ehemaligen Kräutergarten und das dazugehörige SS-Ausbildungshaus erhalten und beheimatet die Pension Lankes.
Neben der SS-Schule befanden sich in Garching Hochbrück auch zwei Reichsarbeitsdienstlager. Hier mussten junge Männer vor ihrer Einberufung in die Reichswehr einen sechsmonatigen Arbeitsdienst ableisten.

Garching- Vom Heidedorf zum Atomzentrum (herausgegeben von der Gemeinde Garching im Jahr 1964)


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